Hummelsterben

im Krayer Volksgarten

18.07.2015: Aufmerksamen Vereinsmitgliedern fällt auf, dass unter den Linden an der Ottostraße am Haupteingang zum Park massenweise sterbende und bereits verendete Hummeln auf dem Weg liegen. Mit diesem traurigen Phänomen ist, wie uns der NABU beschrieb, leider alle Jahre wieder zu rechnen …

Doch was ist die Ursache dieses Massensterbens?

Hierzu gab es schon eine Reihe stichhaltiger Theorien:

So leben Hummeln nur wenige Wochen und dies sei die erste Generation, die hier quasi zu ihrer Henkersmahlzeit flöge und danach verendete. Die Hummeln stürben anderswo genauso, las man, nur fiele es dort nicht so auf. Lindenblüten dufteten zwar enorm, hörte man, enthielten aber kaum Zuckerstoffe, so dass die Insekten sozusagen in die Irre gelockt würden. Auch hieß es, der Zucker der Lindenblüten sei für die Hummeln unverdaubar (oder gar durch Mannose giftig), so dass sich die Tiere nicht sättigen könnten und sozusagen mit vollem Bauch verhungerten. Die neueste Erkenntnis ist, dass es sich um eine Konkurrenzerscheinung handelt: um diese Zeit gebe es kaum ein nennenswertes Blütenangebot – außer den Linden, die üppig blühten und somit sämtliche Hummelvölker aus der direkten Umgebung anlockten, mit der Folge, dass auch weiter entfernt lebende Völker dies nachahmten, gezielt immer die gleichen Bäume anflögen und schließlich zu viele Individuen sich um denselben, beschränkten Vorrat stritten, der letztlich nicht für alle reiche. Die Nahrungssuche und –aufnahme koste somit mehr Energie, als aus dem Nektar gewonnen werden könne, was den Tieren zum Verhängnis werde.

Ein uns perfide erscheinendes Spiel der Natur, welches sich alljährlich wiederholt, aber von selbiger wohl so vorgesehen ist? Anders formuliert: Hätten wir die Linden nicht, fänden die Hummeln trotzdem nicht genügend Blüten und würden irgendwoanders, nur eben völlig unbemerkt, verenden … die Logik der Natur? Nein – vielmehr eine Folge der sterilen Felder und Gärten ohne Nahrungsquellen. Wir können ein wenig abhelfen: pflanzen wir insektenfreundliche, „unkraut-“ und blütenreiche Gärten, die den Tieren ein durchgehendes Nahrungsangebot bieten!

Traurig auch der Verlust eines alten Lindenbaumes (Naturdenkmal) im Park. Der NVV sorgt für eine Ersatzpflanzung!

Die Hintegründe genauer erklärt:

NABU

Aktion Hummelschutz

Hummelfreund